Hugo Stinnes jr.

deutscher Industrieller; Sohn des Konzerngründers Hugo Stinnes sen.; ab 1924 Geschäftsführer des Konzerns (u. a. Bergbaugesellschaften, Glaswerke, Schifffahrtsunternehmen); nach dem Zweiten Weltkrieg Aufbau neuer Firmen u. a. Handels- und Schifffahrtsunternehmen

* 16. Oktober 1897 Mülheim/Ruhr

† 10. März 1982 Mülheim/Ruhr

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 25/1982

vom 14. Juni 1982

Herkunft

Hugo Hermann Stinnes jr. war der zweitälteste Sohn des legendären Konzerngründers Hugo St. sen., der bei seinem Tode ein kompliziertes Konzerngebilde von über 1500 Unternehmen hinterließ. St. jun. besuchte das Realgymnasium seiner Vaterstadt, wurde frühzeitig Privatsekretär seines Vaters und dann in alle Zweige des Riesenkonzerns eingeweiht, den Hugo St.d.Ä. nach dem Ersten Weltkrieg in ebenso skrupelloser wie genialer Ausnutzung der Inflation aufgebaut hatte. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters im März 1924 übernahm Hugo St. jun. die Geschäftsführung des Konzerns. Differenzen mit dem älteren Bruder Edmund endeten damit, daß Edmund St. (gest. am 11. Aug. 1980 in Ascona) abgefunden wurde.

Wirken

H.St., Lieblingssohn des Vaters und bemüht, diesem nachzueifern, erwies sich jedoch als Erbe ohne Fortune. Der Konzern geriet bereits Anfang 1925, nicht zuletzt wegen der Familienstreitigkeiten, in Schwierigkeiten. Nur mit Hilfe der Großbanken - wie es hieß, wollte Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht das Vertrauen des Auslands in die deutsche Wirtschaft nicht gefährden - ...